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2003 Tourbericht Vogesenfahrt

Am 2-3.05.03 hat eine 11-köpfige Gruppe aus Leuten des RSV-Falkenfels bzw. der Bosch Radportgruppe eine Radausfahrt in die südlichen Vogesen unternommen. Grund hierfür war unter anderem die Erkundung einer lohnenswerten Strecke. Auf dieser soll die Delegation der spanischen Partnerstadt Villafranca bei ihrem Besuch im Sommer 2003 nach Bühl begleitet werden.

“Warum tue ich mir das eigentlich an?”

Es war der 2.05.03, 6.15 Uhr und einer dieser freien Tage im Mai, wo man sich so richtig gut entspannen könnte. Stattdessen aufstehen, Müsli mampfen und Sachen packen. Ein erster Blick zum wolkenverhangenen Himmel und Thermometer beantworteten die Frage nach dem Outfit schnell. Nur nicht zu viel mitschleppen und doch für alles gerüstet sein. Funktionalität war angesagt. Schließlich hatte der Wetterbericht Regen angekündigt.

Kurz vor der Abfahrt um 8.00 Uhr an Jägers Tanke sind alle an Bord. Rainer und Erich Müller, Wolfgang Kohler, Wendel Frietsch, Lioba Gander, Gert Wickles, Rolf Egner, Stefan Marke, Harald Faller, Siegbert “der Killer” Gütle, Hans-Jürgen Ernst auf den Rädern, Heike Zimpfer und Bernhard Gander im Begleitfahrzeug.

Es zeigt sich hier, das derartige Unternehmungen schon häufiger durchgeführt wurden. Jeder machte irgendwas und doch wurde irgendwie alles rechtzeitig fertig. Ein eingespieltes Team. Natürlich geht auch so etwas nur, wenn im Vorfeld einiges bedacht wird.

Erich “Chef de la Mission” Müller hatte die Logistik super organisiert. Schließlich musste die Verpflegung für 2 Tage, Sitzgelegenheiten, Ersatzteile, Transport und Unterkunft sichergestellt werden. Wolfgang und Wendel übernahmen die Steckenführung, die sie zuvor schon mit dem Motorrad abgefahren waren. Hier galt es die günstigste Strecke zu finden, d.h. verkehrsarm, landschaftlich schön und doch zielführend, denn letztendlich ging es um eine Größenordnung von 200 km pro Tag. Da bleibt zum Verfahren nicht viel Zeit.

Ein großes “Dankeschön” gilt weiterhin Heike und Bernhard. Nicht nur das beide hier ihre freie Zeit eingebracht haben. Sie haben die Radler auch optimal versorgt und ihnen in allen Situationen Rücken freigehalten. Es ist immer beruhigend zu wissen, dass wenn der Regen beginnt, die Regenjacke nicht weit ist.

Der Hinweg verlief auf bekannter Strecke. B3 Richtung Süden und dann immer geradeaus ging es, von kurzen Pausen unterbrochen am Kaiserstuhl vorbei bei Marckolsheim ins Elsass. Die letzten der 155 flachen Kilometern ließen erahnen, was da noch kommen würde. Letzte sichtbare Schneefelder an den südlichen Vogesengipfel zeigten klar die Höhe an. Das Ziel, die Schutzhütte lag auf 1050 m. Doch bis dorthin galt es noch den Anstieg zum Grand Ballon zu überwinden. Kurze giftige Rampe mit bis zu 10% Steigung und böiger Wind rissen die Gruppe schlagartig auseinander. Am Grand Ballon wurde die Anstrengung mit einem fantastischen Blick über das ganze südliche Rheintal belohnt. Ungeschriebenes Gesetz ist, das am höchsten Punkt gewartet wird, bis alle angekommen sind. So rollten wir auch diesmal gemeinsam die letzten Kilometer zur Hütte.

Die Schutzhütte war einfach und gut. Saubere Zimmer, neue Sanitäranlagen und sehr günstige Preise laden zu weiteren Besuchen ein. Gemeinsam wurde das mitgebrachte Abendessen zubereitet. Suppe und Spagetti füllten die Speicher für den nächsten Tag. Die meisten hatten eine unruhige Nacht, was vermutlich ein Zeichen von Überlastung war..

Der Samstag begann recht gedämpft. Es war 4° C kalt und sah nach Regen aus. Es folgte der landschaftlich schönste Streckenabschnitt. Die Route des Cretes ist sagenhaft. Nicht umsonst führte hier schon diverse Male die Tour de France entlang.

Mit steigender Tagestemperatur tauten auch die müden Beine auf. Die Abfahrt vom Col des Batjenelles vorbei an der Haute Königsbourg entlang der Elsässischen Weinstrasse nach Norden flog nur so an uns vorbei. Hilfe leistete ein ordentlicher Rückenwind, der das Tempo auf 35- 40 km/h hochtrieb.

Durch Mollheim hindurch, wo unter der Regie von Volkswagen der Bugatti gebaut wird, ging es Richtung Straßburg. Langsam machte sich die lange Strecke bemerkbar.

Die Sonne brannte mittlerweile und die Durchquerung Strassbourgs erforderte noch einmal höchste Konzentration.
Auf den letzen Kilometern hing dann jeder mehr seinen eigenen Gedanken nach. Teils an die grandiosen Eindrücke des Tages teils an den Wunsch geheftet es möge doch nicht mehr so weit sein.

Als Fazit lässt sich festhalten, dass es sich um eine super Tour handelt. Sowohl landschaftlich als auch sportlich war die Fahrt eine Klasse für sich.
Wer dieses nachempfinden möchte, dem empfehle ich die Light-Version zu versuchen: mit dem Auto nach Marckolsheim und von dort über die Route des Cretes und wieder zurück. Diese ca. 160km haben alle Highlights enthalten und man benötigt kein Zusatzgepäck.

Stefan – Bilder: Falkenfels

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