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SCH-I-A Tour 2009

Sechste Etappe im Zeichen eines “Mythos”

23.07.2008 – Von Kötschach-Mauten nach Zell am See – 160 Km mit 2.900 Hm

Die sechste Etappe stand ganz im Zeichen eines “Mythos”, denn Groß sollte an diesem Tage noch als untertrieben gelten. Von Kötschach- Mauten ging es flach und in geschlossener Formation Richtung Zell am See.

Auf diesem Abschnitt mussten 160 Km. mit 2.900 Hm. bewältigt werden. Keiner der Teilnehmer wusste zu diesem Zeitpunkt, welche Herausforderungen und Unglaubliches noch auf uns zukommen würde. Ohne Probleme wurde der Nationalpark Hohe Tauern durchfahren. So langsam kam der Bergriese immer besser zum Vorschein. Der bekannte Ort Heiligen Blut wurde in Angriff genommen.

Bei durchschnittlichen Anstiegsprozenten, wurde schon mal die Form für den heutigen Tag getestet. Heiligen Blut wurde durchfahren, um dann mit Rechtsschwung einzubiegen in Richtung “Groß Glockner Alpenstraße”. Ab jetzt ging es nur noch Bergauf! Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Freuden strahlend wurde unser Versorgungsfahrzeug kurz oberhalb von Heiligen Blut ausgemacht. Doch bevor die ersten Durstigen und Hungrigen, sich bedienen konnten, kam von Albert die Aufforderung an Karl Heinz, erst “etwas” weiter oben zu halten und sich dann richtig zu verpflegen.

Seit diesem Tag hat Albert 14 Freunde weniger! Aus den angeblichen 70 Höhenmetern und ein paar hundert Metern Wegstrecke, wurden ca. 500 Hm. mit entsprechender Wegstrecke. Es galt für lange Zeit das Hunger und Durstgefühl zu unterdrücken. Eine immer grandioser werdende Landschaft bei allerdings heißen Temperaturen, entschädigte dann doch wieder etwas. Endlich war das erste Plateau erreicht, und hier wartete auch schon Karl Heinz mit einem reich gedeckten Tisch und einer fantastischen Aussicht. Jetzt konnte man erkennen, wie weitläufig dieser Berg ist.

Nach einer kurzen Abfahrt, ging es dann rechts ab, Richtung Hochtor auf 2.504 Höhenmeter. Bis zu einer Höhe von ca. 2.000 Metern war die Auffahrt nur gigantisch schön und beeindruckend. Aber dann setzten Windböen ein, denen man zunächst keinerlei Beachtung schenkte. Bei jeder Kehre begann das Spiel von neuem, plötzlich eine heftige Böe und kurze Zeit später, fast wieder Windstille. Im oberen Bereich zeigte uns dann Albert, wie man mit einer gekonnten Pirouette einer Böe begegnen kann. Einfach Klasse, Albert!!

Vom Hochtor ging es Bergab Richtung Fuscher Törl. Ab jetzt war ich nicht mehr der einzige, dessen Rad sich “schwammig” fahren ließ. Mit viel Glück und großem Können, wurde niemand von dem jetzt immer stärker werdenden Wind zu Fall gebracht. Auf dem Fuscher Törl wurde eine längere Pause eingelegt, um die herrlichen Alpenausblicke zu genießen.
Beim Fuscher Törl hat der Erbauer der Straße bewusst eine Bergspitze umfahren, um so den Besuchern einen perfekten Rundblick in dieser unvergleichlichen Hochgebirgslandschaft zu ermöglichen.

Jetzt begann der wohl schwierigste Abschnitt der Tour! Und dabei musste man nur Bergabfahren, das aber so nicht möglich war. Die Füße ausgeklickt und langsam schleichend versuchte man an “Tiefe” zu gewinnen. Einige “schoben” ihr Rennrad und hatten dabei noch größte Probleme sich auf den Füssen zu halten. Ob man schob oder fahrend Bergab schlich, schenkte sich nicht´s. Absetzen konnte sich keiner. Nach unendlich scheinender Dauer, schwächte sich der Sturm ab, und man konnte, wenn auch nur langsam wieder Rennrad fahren.

Gerade als die Baumgrenze erreicht und der Wind keine Rolle mehr spielte, erwischte es Thomas mit einem Bremsplatten. Dieses im Vorderpneu bedeutet, keine Chance das unvermeidliche- den Sturz- zu vermeiden. Glück im Unglück war ein Rettungssanitäter, der direkt hinter Thomas in seinem PKW. fuhr, und den Überschlag direkt mitbekam. Vom Profi erstversorgt, ging es für Thomas ins Krankenhaus. Erleichterung am Abend, als Thomas im Hotel wieder erschien.

Je tiefer es abwärts ging, desto heißer wurden die Temperaturen. Ein Trost für uns, laut den Wetternachrichten am Abend, war dies der heißeste Tag seit mehreren Jahren in Österreich. An der Talsohle in Bruck angekommen, kam ein Funkspruch von unserem letzten Mann Martin, Plattfuß!! Kersten erbarmte sich und kam Martin zu Hilfe, während alle anderen im Schatten Zuflucht vor der Hitze suchten. Nach kurzer Zeit hieß es “komplett” und die Fahrt ging weiter Richtung Zell am See, oder auch “klein Arabien“. Man hatte den Eindruck, dass mehr verschleierte Frauen mit männlichem Anhang als sonstige Feriengäste zu gegen waren.

An diesem Abend wurde das Abendessen erst auf 20.30 Uhr im Hotel bestellt. Eindeutig zu spät. Einige hungrige Mäuler, nahmen vorab schon mal eine Kleinigkeit im Gasthaus gegenüber ein. Nach dem Abendessen war dann recht zügig die Nachtruhe angesagt.


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